Wer auf der Suche nach einem Tool für die Erstellung der eigenen Website ist, weiß, dass einer der wichtigsten Aspekte für ein gutes Ergebnis die Benutzerfreundlichkeit ist.
Elementor ist ein WordPress-Plugin, mit dem man Websites mit einer Page-Builder-Oberfläche erstellen kann. Mit Page-Buildern kann man einfach per Drag-and-Drop individuelle Websites gestalten und anpassen. Elementor bietet einen komfortablen Editor, mit dem man benutzerdefinierte Seiten und Beiträge mühelos erstellen kann.
Wir hoffen dem Leser am Ende eine gute Vorstellung davon zu geben, ob Elementor die richtige Wahl ist oder nicht.
Eigenschaften
Elementor ist ein Page-Builder, das heißt benutzerdefinierte Seiten und Beiträge können per Drag-and-Drop wie in einem Baukasten erstellt werden. Elemente können auf der Seite hinzugefügt, entfernt und neu angeordnet werden, ohne eine einzige Codezeile schreiben zu müssen.
Das ist perfekt für alle, die keine Programmierkenntnisse haben und auch für Leute, die noch nie WordPress verwendet haben oder wenig Erfahrung mitbringen.
Elementor wurde im Jahr 2016 eingeführt, und seither ist seine Popularität stetig gewachsen. Aktuell ist es eines der beliebtesten WordPress-Plugins und wurde über 8 Millionen Mal heruntergeladen. Inzwischen werden 7,5% aller Websites mit Elementor betrieben.
"Elementor hat sich in 11 Monaten fast verdoppelt. [...] ein unglaubliches Wachstum." - Yost de Valk
Für die Beliebtheit von Elementor gibt es eine Reihe von Gründen. Unter anderem wird es ständig weiterentwickelt und verbessert, bietet eine breite Palette von Funktionen und ist sehr benutzerfreundlich.
Funktionen
Elementor bietet eine große Auswahl an anpassbaren Templates und ermöglicht sogenanntes Live-Editing. So können komplexe Layouts visuell erstellt und Website live gestaltet werden, ohne dass zwischen dem Editor und dem Vorschaumodus gewechselt werden muss.
Als Nutzer von Elementor kann man aus hunderten von Templates wählen und diese nach den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Wer selbst Ideen zur Gestaltung der Seiten hat, kann das minimalistische Hello-Theme von Elementor als Ausgangspunkt verwenden und es dann nach den eigenen Vorstellungen gestalten, oder aus einer Vielzahl anderer Templates in der Theme-Library wählen, die bereits entworfen und einsatzbereit sind.
Elemente können einfach per Drag-and-Drop an ihren Platz gezogen werden und Änderungen werden in Echtzeit angezeigt.

Elementor verfügt zusätzlich über eine große Vielfalt von Widgets, mit denen sich Funktionen einfach hinzufügen lassen. Darüber hinaus können Plugins von Drittanbietern die Möglichkeiten weiter ausdehnen.
Die responsive Entwicklung mit Elementor ist dank der vordefinierten Breakpoints hervorragend. So kann sichergestellt werden, dass die Seiten auf allen Endgeräten optimal präsentiert werden.
Dank der guter Versionierung in Elementor behält man problemlos den Überblick und mit dem Undo-Befehl können Änderungen kinderleicht wieder rückgängig gemacht werden.
Die kostenlose Version eignet sich hervorragend für den Einstieg, sie enthält die grundlegenden Funktionen, die man braucht, um eine gute funktionierende Seite zu erstellen.
Sehr interessant ist auch die Verwendung der Elementor Pro-Version, welche sehr viele zusätzliche Funktionen bereitstellt.
Pro-Version
Während die kostenlose Version von Elementor bereits sehr funktionsreich und benutzerfreundlich ist, bietet die Pro-Version eine Vielzahl von zusätzlichen Features, die sich an anspruchsvolle Nutzer richtet.
Die Pro-Version von Elementor enthält eine große Auswahl von Widgets, Themes und Integrationen, welcher der Free-Version vorenthalten bleiben. Als Beispiel kann man hier den Theme-Builder nennen, die das Editieren von Headern und Footern ermöglicht, was bei der kostenlosen Funktion nur durch Drittanbieter-Plugins möglich ist.

Auch die Premium-Widgets können sich sehen lassen, für die Erstellung komplexer Formulare beispielsweise ist das Form-Widget genau das Richtige. Jeder, der einmal versucht hat, ein Kontaktformular in seine WordPress-Seite einzubauen, weiß, mit was für einem Arbeitsaufwand dies verbunden sein kann. Mit dem Form-Widget lassen sich mehrstufige Formulare mühelos erstellen und man kann bedingte Logik zu den Feldern hinzufügen, ohne auch nur eine Zeile Code zu schreiben.

Weitere integrierte Widgets von Elementor-Pro sind das Post-Widget, mit dem Blogbeiträge effizient erstellt werden können, das Popup-Widget, mit dem man Popups erstellen kann, die durch bestimmte Bedingungen ausgelöst werden und eine Auswahl an Animations-Widgets, welche diverse Effekte ermöglichen, wie zum Beispiel animierte Headlines oder Parallax-Scrolling.
Darüber hinaus hat man mit Elementor-Pro Zugang zu Pro-Themes in der Theme-Library, diese enthalten ebenfalls eine Reihe an zusätzlichen Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten. Egal welche Art von Website man erstellen möchte, in den über 300 Pro-Themes findet man das Passende.

Kombiniert mit den integrierten Widgets, ist der Workflow mit Elementor-Pro dadurch um einiges schneller. Integrationen bekannter WordPress-Plugins wie WooCommerce sind ebenfalls Elementor-Pro vorbehalten. Wer also seinen Online-Shop mit WooCommerce betreiben möchte, der muss zur Pro-Version greifen.
Auch die Bearbeitung des CSS-Codes ist nur hier möglich, zwar lassen sich die meisten Funktionen ohne Coding implementieren, wer aber grundlegende CSS-Kenntnisse hat oder Code-Snippets aus Foren benutzen möchte, kann hiervon profitieren. Benutzerdefinierter Code kann einfach hinzugefügt und verwaltet werden, in der Regel ist dies allerdings nicht notwendig, da die bereits integrierten Features so gut wie jeden Nutzungswunsch erfüllen. Wer ein Grundverständnis von CSS hat und volle Kontrolle über Layout und Funktionen benötigt, profitiert aber definitiv von den CSS Funktionen.

Die Vorteile von Elementor
- Eine gute Balance zwischen Bedienung, Flexibilität und Funktionalität.
- Die kostenlose Version verfügt bereits über einen ziemlich großen Funktionsumfang.
- Geeignet für eine große Bandbreite von Nutzern; vom Anfänger, der ein einfaches Theme braucht bis hin zum Profi, der eine fortgeschrittene Website mit individuellem Styling und Funktionen möchte.
- Support bekannter WordPress-Plugins.
Die Nachteile von Elementor
- Die Verwendung von vielen Plugins kann der Code aufblähen, was zu Performanzproblemen führen kann, Caching-Plugins können dies beheben.
- Die Möglichkeiten eines Page-Builders sind beschränkt, selbst die Pro-Version erreicht ab einem bestimmten Punkt ihre Grenzen und erreicht nicht dasselbe Level wie Tools zum visuellen Programmieren (z.B. Oxygen und Webflow).
Nachteile von Page-Buildern
Die Nutzung eines Baukastenkonzepts vereinfacht die Implementierung von Websites enorm, allerdings muss man sich auch über die Grenzen dieses Konzepts bewusst sein.
Wenn benötigte Bausteine nicht vorhanden sind bzw. sehr stark angepasst werden müssen, kann es kompliziert werden.
Ein Page-Builder "versteckt" die Komplexität einer Website. Selbst Anfänger können komplexe Layouts bauen, verstehen dann aber manchmal nicht, warum es z.B. beim responsiven Verhalten zu Problemen kommt.
Wer eine sehr individuelle Seite möchte, kann ebenfalls an die Grenzen der Page-Builder stoßen. Dann kann es passieren, dass die Feinheiten am Ende mehr Arbeit machen als, wenn man gleich ein visuelles Programmiertool wählt.
Vergleich/Alternativen
Wenn es darum geht, eine Website zu erstellen, gibt es eine Reihe von verschiedenen Ansätzen. Mit Page-Buildern hat man eine einfache und erschwingliche Möglichkeit, unkompliziert eine Seite zu erstellen. Elementor ist mit seiner Drag-and-Drop-Oberfläche ein äußerst benutzerfreundlicher Page-Builder, allerdings gibt es eine Reihe von Alternativen auf dem Markt.
Elementor vs. ein reines Template Modell
In dem herkömmlichen Template Modell werden WordPress-Seiten auf Basis von fest definierten Themes umgesetzt. Die Themes sind kostenlos, bzw. können auf Plattformen wie Themeforest gekauft werden oder durch einen Programmierer individuell erstellt werden.
Templates bieten einen relativ einfachen Einstieg, Anpassungen können zum Teil jedoch schwierig werden. Die Entwickler der Templates versuchen, diesen Nachteil auszugleichen, indem sie Konfigurationsmöglichkeiten einbauen. Dies führt allerdings dazu, dass man sich jeweils in die Besonderheiten des jeweiligen Templates einarbeiten musste.
Manche Themes bieten so umfangreiche Funktionen, dass der Übergang zum Page-Builder fließend ist. Grundsätzlich halten wir das Page-Builder-Modell für besser, weil sowohl das Erstellen der Seiten, als auch die spätere Pflege intuitiver und einfacher ist.
Elementor vs. andere WordPress Page-Builder
Unter den WordPress-Page-Builder sind Beaver Builder, Divi Builder und WPBakery die bekanntesten. Diese Tools sind ebenfalls sehr verbreitet und haben ihre Anhänger.
Jedes dieser Plugins bietet eine Reihe unterschiedlicher Funktionen und Vorteile. Vom Grundkonzept ähneln sich die verschiedenen Tools allerdings.
Für Elementor spricht das schnelle Wachstum, die umfangreichen Funktionen und Templates.
Elementor vs. Oxygen
Der Oxygen Builder unterscheidet sich von den anderen Page-Buildern auf WordPress. Es handelt sich bei ihm um ein Tool zur visuellen Programmierung.
Das Arbeiten mit Oxygen erfordert zwar Verständnis von HTML und CSS, man hat allerdings ein sehr gutes Tool, mit dem nahezu alles umsetzbar ist.
Oxygen wendet sich eher an den Anwender mit Expertise und hohen Anforderungen.
Elementor vs. Webflow
Webflow ist ein ausgezeichnetes Tool zur visuellen Programmierung. Es hat einen hervorragenden Funktionsumfang, erfordert aber ebenfalls CSS-Kenntnisse.
Weitere Infos zu Webflow findet man in unserem Artikel "Webflow vs. Wordpress in 2022".
Elementor vs. Squarespace
Squarespace ist ein Website-Builder, der eine All-in-One-Plattform bietet, um eine professionelle Online-Präsenz zu erstellen. Die Plattform enthält alles, was für die Erstellung einer Website benötigt wird, einschließlich Hosting, Domainnamen, Themes und E-Commerce-Funktionen.
Squarespace ist einfach zu bedienen und bietet eine große Auswahl von Funktionen, was es zu einer großartigen Option für diejenigen macht, die eine qualitativ hochwertige Website erstellen möchten, ohne in professionelle Hilfe zu investieren. Dazu ist der Umgang mit Squarespace auch einfach zu erlernen. Squarespace hat zwar deutlich weniger Templates als Elementor, diese sind aber gut gestaltet.
Squarespace nimmt den Usern bestimmte Designentscheidungen ab (Abstände, Schriftgrößen, responsives Verhalten) - dies hat zum einen den Vorteil, dass unerfahrene User am Ende trotzdem gute Ergebnisse erzielen können, zum anderen aber den Nachteil, dass es schnell komplex wird, wenn man Anpassungen an den einzelnen Bausteinen vornehmen möchte. Solche Änderungen sind grundsätzlich nur mit Custom-CSS umsetzbar.
Einen wichtigen Unterschied stellt auch das Preismodell dar. Während bei Squarespace zum Beispiel die monatlichen Kosten bei mindestens 12 US-Dollar im Monat liegen, ist die Standardversion von Elementor kostenlos. Man sollte allerdings beachten, dass Elementor kein integriertes Hosting enthält und man je nach Anbieter schnell ein ähnliches Preislevel erreichen kann.
Elementor vs. Shopify
In Kombination mit WooCommerce wird Elementor zu einer starken Option für eine E-Commerce-Site. Im Vergleich zu Shopify ist der Einstieg komplexer. Demgegenüber steht aber eine grössere Flexibilität im Gestalten des eigenen Shops.
Empfehlung
Welche Plattform letztendlich die richtige ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Elementor und Elementor-Pro decken bereits ein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten ab, können unter Umständen jedoch nicht das Passende sein. Im letzten Abschnitt werden wir versuchen, Empfehlungen zu geben und zeigen, was unserer Meinung nach für wen am besten geeignet ist.
Situation 1: Eine einfache, visuell schön gestaltete Website in kurzer Zeit.
In diesem Fall empfiehlt sich entweder Squarespace oder Elementor-Pro mit einem schönen Template.
Situation 2: Einfache Website mit gezielten Anpassungen zur Optimierung.
Hier ist Elementor optimal geeignet. Man kann entweder mit dem Hello-Theme einsteigen oder ein Template wählen und es dann an die eigenen Anforderungen anpassen.
Situation 3: E-Commerce Website
Hier sollte man entweder zu Shopify oder Elementor + WooCommerce greifen.
Situation 4: Ein eigenes Design soll umgesetzt werden
Hier muss man abwägen. Elementor mit der einfachen Lernkurve bringt schnelle Fortschritte. Das Konzept des Baukastensystems kann allerdings an seine Grenzen und man ist mit einem visuellen Tool wie Webflow besser bedient.
Fazit
Für Einsteiger ist die kostenlose Version von Elementor unserer Meinung nach eine gute Option. Wie bereits erwähnt erhält man alle grundlegenden Funktionen, die benötigt werden, um eine Website zu erstellen. Die Standard-Version hat einen sehr guten Funktionsumfang. Kombiniert mit Plugins zur Bearbeitung von Header und Footer, stellt sie für die meisten Anwender eine ausreichende Lösung dar.
Wer ein komfortables Paket mit umfangreichen Funktionen möchte, sollte sich für die Pro-Version entscheiden. Die große Auswahl an Templates, Widgets sowie die Funktionalität des Site-Builders machen Elementor Pro zu einem hervorragenden Werkzeug.
Elementor ist ein ausgezeichnetes Tool zu Erstellung einer Website. Im Vergleich zu anderen Anbietern hat Elementor eine gute Balance zwischen einfacher Bedienung und Flexibilität gefunden. Elementor ist sowohl für Anfänger als auch für geübtere Anwender eine sehr gute Wahl.